Ehrhart Neubert

deutscher evang Theologe und Bürgerrechtler; Mitgründer des Demokratischen Aufbruchs; Abteilungsleiter in der "Gauck-/Birthler-Behörde" 1997-2004; maßgebliche Veröffentlichungen über die Opposition in der DDR

* 2. August 1940 Herschdorf

† 17. November 2024 Limlingerode/Krs. Nordhausen

Herkunft

Ehrhart Christian Joachim Neubert, ev., wurde am 2. Aug. 1940 in Herschdorf geboren. Der Vater war zuletzt Superintendent im thüringischen Sondershausen, die Mutter Gemeindehelferin. N.s Bruder Wilhelm wurde Architekt.

Ausbildung

Nach dem Abitur in Sonneberg absolvierte N. 1958-1963 ein Studium der ev. Theologie in Jena. Den Militärdienst verweigerte er.

Wirken

N. wirkte 1963 als Vikar in Weimar und Pößneck sowie ab 1964 erst als Vikar und ab 1966 als Pfarrer in Niedersynderstedt bei Weimar. Von 1973 an war er als Studentenpfarrer in Weimar tätig. 1984 erhielt er eine Stelle als Referent für Soziologie in der Theologischen Studienabteilung beim Bund der Ev. Kirchen in der DDR. Dabei thematisierte er nichtheologische Religionstheorien, publizierte über Kirchen- und Dorfsoziologie sowie den Umgang mit AIDS.

N. kam früh mit regimekritischem Denken in Berührung, darunter ab 1967 mit von dem marxistischen Dissidenten Robert Havemann beeinflussten Gruppen. Später bemühte er sich um innerkirchlichen Strukturwandel und trat 1975 der CDU-Ost bei. 1984 verließ er die mit der dominierenden SED gekoppelte Blockpartei wieder. Es war ...